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Krafttraining – Deine Gesundheitsvorsorge und warum Du nicht warten solltest.
Sarkopenie stoppen: Warum zielgerichtetes Krafttraining für Dich unverzichtbar ist.
Wer sich regelmäßig bewegt, denkt oft: „Ich bin doch schon aktiv genug.“ Doch selbst bei einem aktiven Lebensstil kann ein schleichender Prozess einsetzen, der langfristig zu Kraftverlust, eingeschränkter Mobilität und höherem Verletzungsrisiko führt – die Rede ist von Sarkopenie, dem altersbedingten Abbau von Muskelmasse und Muskelfunktion.
Was genau ist Sarkopenie – und warum betrifft sie uns alle?
Sarkopenie beginnt oft unbemerkt. Bereits ab dem 30. Lebensjahr verliert der Körper jedes Jahr rund ein Prozent an Muskelmasse. Das klingt zunächst harmlos, führt aber langfristig zu gravierenden Veränderungen. Die WHO hat Sarkopenie inzwischen als eigenständige Krankheit anerkannt. Doch das bedeutet keineswegs, dass wir ihr ausgeliefert sind. Im Gegenteil: Mit einem gezielten Krafttraining können wir diesen Prozess aufhalten und umkehren.
Warum betrifft das Thema besonders Frauen?
Nach der Menopause verändert sich der Hormonhaushalt von Frauen stark. Der sinkende Östrogenspiegel wirkt sich negativ auf den Muskelstoffwechsel aus. Studien zeigen, dass Frauen nach den Wechseljahren ein besonders hohes Risiko für Sarkopenie haben. Umso wichtiger ist es, frühzeitig gegenzusteuern.
Krafttraining als aktive Gesundheitsvorsorge:
Zahlreiche Studien belegen: Menschen, die regelmäßig Krafttraining betreiben, verfügen über mehr Muskelmasse, sind beweglicher und haben eine deutlich bessere Lebensqualität, nicht nur heute, sondern insbesondere im Alter. Entscheidend ist dabei nicht, ob du Gewichte stemmst oder mit dem eigenen Körpergewicht arbeitest – entscheidend ist die regelmäßige Beanspruchung der Muskeln.
Besonders wichtig im Hinblick auf Prävention ist eine nachhaltige Trainingsplanung. Funktionelle Übungen wie Klimmzüge, Ausfallschritte oder Liegestütze beanspruchen große Muskelgruppen und verbessern gleichzeitig die Koordination. Der Trainingsreiz sollte dabei progressiv sein. Das bedeutet: Durch gesteigertes Gewicht, mehr Wiederholungen oder Übungsvarianten sorgst du dafür, dass dein Körper dauerhaft gefordert bleibt und sich kontinuierlich anpasst.
Das sagt die Wissenschaft:
- Gezieltes Krafttraining kann nicht nur den Abbau von Muskelmasse verlangsamen, sondern sie sogar wieder aufbauen. (Hurst et al., 2022)
- Frauen profitieren besonders von gezieltem Krafttraining, denn: Regelmäßiges Krafttraining kann den negativen Einfluss hormoneller Veränderungen nach der Menopause deutlich abmildern. (Ioannidou et al., 2024)
- Wer Training und gesunde Ernährung kombiniert, erzielt die besten Resultate. (Rocha et al., 2024)
Regelmäßigkeit schlägt Intensität:
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Krafttraining besonders hart oder extrem intensiv sein muss, um Wirkung zu zeigen. In Wahrheit ist es viel entscheidender, dranzubleiben. Zwei bis drei kurze, aber gezielte Einheiten pro Woche reichen oft schon aus, um deine Muskelmasse zu erhalten und aufzubauen.
So integrierst du Krafttraining in Deinen Alltag:
Für viele aktive Menschen ist Zeit der größte Engpass. Dabei lässt sich Krafttraining erstaunlich gut in den Alltag integrieren – oft reichen 30 Minuten pro Einheit, um nachhaltige Effekte zu erzielen. Wichtig ist, dass Du es zur Gewohnheit machst. Block Dir feste Termine in Deinem Kalender, so wie Du es mit einem Meeting oder einer Verabredung tun würdest.
Fazit: Muskelkraft ist Lebensqualität
Krafttraining ist mehr als Muskelaufbau – es ist eine Investition in Mobilität, Unabhängigkeit und Lebensfreude. Schon zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche, angepasst an das individuelle Leistungsniveau, können den Unterschied machen. Und das Beste: Es ist nie zu spät, damit anzufangen.
Quellen:
Hurst, C., Robinson, S. M., Witham, M. D., Dodds, R. M., Granic, A., Buckland, C., De Biase, S., Finnegan, S., Rochester, L., Skelton, D. A., & Sayer, A. A. (2022). Resistance exercise as a treatment for sarcopenia: prescription and delivery.
Ioannidou, P., Dóró, Z., Schalla, J., Wätjen, W., Diel, P., & Isenmann, E. (2024). Analysis of combinatory effects of free weight resistance training and a high-protein diet on body composition and strength capacity in postmenopausal women—A 12-week randomized controlled trial.
Silva, T. L. D., & Mulder, A. P. (2021). Sarcopenia and poor muscle quality associated with severe obesity in young adults and middle-aged adults.
Tan, T. W., Tan, H. L., Hsu, M. F., Huang, H. L., & Chung, Y. C. (2023). Effect of non-pharmacological interventions on the prevention of sarcopenia in menopausal women: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials.
Vieira, A. F., Umpierre, D., Teodoro, J. L., Lisboa, S. C., Baroni, B. M., Izquierdo, M., & Cadore, E. L. (2021). Effects of Resistance Training Performed to Failure or Not to Failure on Muscle Strength, Hypertrophy, and Power Output: A Systematic Review With Meta-Analysis.